Hyperhidrosis Palmaris
Starkes Schwitzen an den Händen erfolgreich behandeln
Unter einer Hyperhidrosis Palmaris werden extreme, krankhafte Schweißabsonderungen an den Händen verstanden, die ohne bekannte Ursache ausbrechen. Hyperhidrosis Palmaris wird demzufolge der primären Hyperhidrosis zugeordnet. Bereits im Säuglings- und Kleinkindalter und auch in der Pubertät kann die Krankheit beginnen, bildet sich jedoch häufig in höherem Lebensalter wieder zurück. Diese Form der Hyperhidrosis ist ganz besonders unangenehm und wird von den Betroffenen in ihrem privaten und beruflichen Bereich als äußerst belastend empfunden.
Schon das Handgeben bei der Begrüßung wird meistens gemieden, da ein feuchter Händedruck häufig als peinlich empfunden wird. Feuchte oder gar schweißnasse Hände können eine Einschränkung und Behinderung bei der Aufnahme sozialer Kontakte sein und die Lebensqualität und Lebensfreude des Betroffenen deutlich verringern. Eine schwere Hyperhidrosis Palmaris erschwert nicht nur die Berufswahl, sondern führt in Extremfällen sogar in die Berufsunfähigkeit, da z.B. Schwierigkeiten oder Unsicherheiten bei der Handhabung feuchtigkeitsempfindlicher Materialen oder Probleme im Umgang mit elektrischen Geräten und Werkzeugen auftreten können.
Betroffene, die unter übermäßiger Schweißabsonderung an den Händen leiden, können sich bei uns über ihre Krankheit informieren und mögliche Therapien und Behandlungsmaßnahmen besprechen. Es stehen mehrere Möglichkeiten zur Behandlung der Hyperhidrosis Palmaris zur Verfügung.
Botox ® gegen nasse Hände
Eine effektive Möglichkeit, übermäßiges Schwitzen der Hände zu behandeln, bietet die Botulinumtoxin-Therapie, z.B. mit Botox ®. Hier wird das hochwirksame, natürlich vorkommende Bakteriengift Clostridium botulinum in stark verdünnter Form unter die Haut injiziert. Pro Hand werden zwischen 25 und 50 Injektionspunkte festgelegt. Dazu wird der Minor'scher Schweißtest (Jod-Stärke-Test) durchgeführt, mit dem eine exakte Abgrenzung der betroffenen Fläche möglich ist. Da Injektionen in die Hand recht schmerzhaft sind, wird vor der Behandlung eine Lokalanästhesie vorgenommen. Die Schweißhemmung setzt bereits nach wenigen Tagen ein, hält zwischen sechs und zwölf Monaten an und muss danach erneuert werden. Manchmal kommt es zu lokalen Hämatomen, die sich jedoch wieder zurückbilden, und auch die Feinmotorik an den Händen kann zeitweise etwas gestört sein. Sämtliche Nebenwirkungen bestehen nur kurzzeitig. Langfristige Nebenwirkungen sind bei einer Botulinumtoxin-Behandlung nicht bekannt.
Endoskopische Thorakale Sympathektomie (ETS)
Bei mittelschwerem bis schwerem Handschweiß besteht die Möglichkeit einer ETS. Die ETS (Endoskopische Thorakale Sympathektomie) ist eine Operation im Brustkorb, bei der die Weiterleitung der Nervenreize durch eine beidseitige Durchtrennung der Grenzstränge unterbrochen wird. Die Operation wird über einen ca. einen Zentimeter langen Hautschnitt in der Achselhöhle durchgeführt. Sofort nach der Operation setzt die positive Wirkung ein. Die Hände sind warm und vor allem trocken. Die ETS wird, aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, nur durchgeführt, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos blieben und der Leidensdruck des Patienten extrem hoch ist.