Details zur Fettabsaugung

Weiterführende Informationen

Grundlagen zum Verständnis

Fett wird im menschlichen Körper nicht in loser Form, sondern immer an Zellen gebunden gespeichert. Die Anzahl der Fettzellen ist bis zum Ende der Pubertät endgültig festgelegt. Ihre Lokalisation ist durch Vererbung vorbestimmt. Zwischen den Zellen befinden sich bindegewebige, zum Teil elastische Fasern, die die darüberliegende Haut dem jeweiligen Zustand des Unterhautfettgewebes anpassen. Zusammen mit diesen Fasern verlaufen Blutgefäße und Nerven.

Wieviel Fett gespeichert wird, hängt von der Energiebilanz ab, d.h. davon, wie viele Kalorien der Mensch durch Nahrung oder durch Muskeltätigkeit, Wärmeabgabe usw. verbraucht. Je mehr Fett gespeichert wird, desto praller füllen sich die einzelnen Fettzellen und je mehr Fett im Stoffwechsel verbrannt wird, desto schlaffer sind die Fettzellen. Aus welchen Zellen nun Fett in den Stoffwechsel eingespeist wird und welche Fettspeicher vorerst erhalten bleiben, ist ebenfalls genetisch bestimmt.

Daher erleben viele Personen immer wieder die Enttäuschung, dass sie bei unterkalorischer Diät und sportlicher Aktivität zwar abnehmen, aber nicht an den gewünschten Stellen. Auch gezielte Muskelübungen und Massagen bringen nicht den erhofften Erfolg.

Viele Frauen z.B. erreichen so einen schlanken Oberkörper, einschließlich einer oft unerwünschten Verkleinerung der Brüste, behalten aber voluminöse Oberschenkel und ein starkes Gesäß.

Anästhesie (Tumeszensanästhesie)

Eine der Körperflüssigkeit angepasste Kochsalzlösung, die ein lokales Betäubungsmittel enthält, wird unter die Haut gebracht. Die Haut schwillt dabei an und wirkt wie aufgeblasen (tumescere: aufblasen). Dadurch "schwimmen" die Fettzellen und man kann das Fett absaugen.

Ablauf der Fettabsaugung (Liposuction)

Nach der Öffnung der Haut durch einen kleinen, etwa 4-5 mm langen Schnitt in der Nähe der zur Behandlung vorgesehenen Zone wird eine 2-4 mm starke Kanüle unter die Haut geschoben. Die Kanüle ist entweder an eine Vakuumpumpe angeschlossen, die einen Unterdruck erzeugt, wodurch die Fettzellen abgesaugt werden oder man operiert manuell mit der Spritzentechnik. Durch behutsames Hin- und Herbewegen werden alle Orte erreicht, die behandelt werden sollen.

Da bei dieser schonenden Methode zum Fett absaugen die Blutgefäße weitgehendst unverletzt bleiben, kommt es kaum zu Blutungen. Die ebenfalls zum größten Teil erhalten gebliebenen elastischen Fasern des Bindegewebes sorgen nach der Behandlung durch Zusammenziehung für eine Anpassung der Haut an den verminderten Füllungszustand. Bis zum Abschluss dieser Anpassungsvorgänge müssen Sie ein Kompressionsmieder tragen.

Die eingebrachte Flüssigkeit wird zum Teil mit abgesaugt, zum anderen Teil verbleibt sie im Unterhautgewebe, von wo aus sie dann in den Stunden nach der OP abläuft. Aus diesem Grunde werden die kleinen Hautschnitte auch nicht vernäht, sondern nur mit einem Pflaster verschlossen. Die Vernarbungen dieser Hautschnitte sind später fast immer unsichtbar.

Nachbehandlung

Das Kompressionsmieder ist ein wichtiger Bestandteil der Fettabsaugung. Durch die ständige Komprimierung der Haut erzielt man perfekte Ergebnisse. Nach zwei Wochen unterstützt man die Rückbildung der Haut mit Massagen und viel eincremen.

Empfehlenswert sind nach dem Heilungsprozess Lymphdrainagen sowie LPG-Massagen (Schüttel-Roll-Massagen).