Unterspritzung von Eigenfett und Eigen-Kollagen
Weiterführende Informationen
Grundlagen zum Verständnis
Mit zunehmendem Alter wird das einst straffe Unterhautbindegewebe lockerer und aus einem früher engmaschigen wird ein weitmaschiges Netz. Fettzellen die in diesem Netz hängen, rutschen nach unten durch. Zudem verändern sich besonders im Gesicht, Hals, Dekollete und am Handrücken die Zahl der Fettzellen. Der übrige Körper kann unabhängig davon jugendlich und elastisch sein.
Diese Problemzonen können mit körpereigenem Kollagen, Eigenfett oder synthetischen Füllmaterialien mit gutem Erfolg behandelt werden. Nach dem Lipofilling wirkt die Haut wirkt wieder praller und elastischer. Als Vergleich betrachten wir Babies mit prallen Wangen und reichlich Fett unter der Haut als besonders schön und gesund.
Anästhesie (Tumeszens-Anästhesie)
Eine der Körperflüssigkeit angepasste Kochsalzlösung, die ein örtliches Betäubungsmittel enthält, wird unter die Haut gebracht. Die Haut schwillt dabei sichtbar an und wirkt wie aufgeblasen (lat: tumescere - aufblasen). Dadurch "schwimmen" die Fettzellen ähnlich wie Teilchen in einem Aquarium und brauchen nur noch abgesaugt zu werden.
Entnahme von Eigenfett oder Kollagen und Unterspritzung
Nach Einwirken der Lösung wird schonend von Hand mit kleinen Spritzen und Spezialkanülen das Material (beispielsweise aus Bauch oder Oberschenkel) abgenommen. Unter Zusatz von Glukose, mehreren Reinigungs- und Aufbereitungszyklen (ca. 8-10 Mal) wird das hochgereinigte Fett oder Eigenkollagen gewonnen. Das Material wird unter Luftabschluss, in sogenannte Transferspritzen gefüllt und nach vorheriger örtlicher Betäubung die Transplantation durchgeführt.
Dabei werden Fettperlen oder sogenannte Lobuli (Fettinseln) transplantiert. Da nicht alle Fettzellen anwachsen, werden ca. 20% überkorrigiert. Nach der Eigenfettunterspritzung sollte man ein Antibiotikum einnehmen und die Partien gut kühlen. Gelegentlich können temporär Blutergüsse entstehen, welche meist mit der sog. Camouflage-Technik abgedeckt werden können.
Nachinjektion von Eigenfett
Bei ausgedehnten Volumendefekten besonders im Gesicht, an den Mundwinkeln oder am Brustansatz sollte in der Regel 3-4 Mal nachgefüllt werden. Dazu wird bei der Lipofilling-Operation ausreichend Fett entnommen und nach steriler Aufbereitung schonend tiefgefroren. Nach Lagerung in unserer hauseigenen "Fettbank" kann das eigene Fett in kleinen Portionen wieder aufgetaut werden. Das gewonnene Eigenmaterial kann bis zu drei Monate nach der Entnahme als Filler wiederverwendet werden.
Vorteile der Faltenunterspritzung mit körpereigenen Substanzen
Eine Eigenkollagen- / Eigenfettunterspritzung ist die ideale Möglichkeit, größere Areale zu unterspritzen. Für kleinere Fältchen oder Dellen empfehlen wir synthetische Unterfütterungsmaterialien. Unter allen Füllmaterialen ist Eigenfett oder Eigenkollagen (Autokollagen) eine der dauerhaftesten Möglichkeiten zur Faltenunterspritzung (für ca. drei Jahre). Besonders zu erwähnen ist die sehr gute Verträglichkeit des Eigenmaterials, allergische Reaktionen sind ausgeschlossen und das Fett ist fast unbegrenzt verfügbar.