"Ästhetische Laserchirurgie: High-Tech für perfekte Ergebnisse",
Beitrag von Dr. Thomas Hohe im "Chirurgen Magazin"
Ablauf des Eingriffs
Vorbereitung der Laser-Operation
In den meisten Fällen genügt Kryoanästhesie (Gelkissen oder Stickstoff), ein Oberflächenanästhetikum oder eine Lokalanästhesie. Im Gesicht ist gegebenenfalls ein Nervenblock (Leitungsanästhesie mit Suprarenin) indiziert, insbesondere wenn größere Areale mit dem CO2-Laser behandelt werden sollen. Ein Full-Face-Skinresurfacing (Lasern des kompletten Gesichtes) sollte sinnvollerweise in Narkose erfolgen.
Obligat ist eine Fotodokumentation: entweder konventionell mit einer Spiegelreflexkamera mit einem Makroobjektiv von 105mm, alternativ eignet sich eine digitale Kamera, deren Bilder sich dokumentensicher auf CD brennen lassen. Beim Fotografieren ist ein neutraler Hintergrund zu wählen, am besten eignet sich hellblau. Die besten Aufnahmen erreicht man bei Tageslichtfotografie ohne Blitz. Wenn jedoch ein Blitzlicht erforderlich ist, sollte man einen Ringblitz verwenden. Überwiegt in der Praxis das Kunstlicht, sollte man einen Polarisationsfilter verwenden. Die direkte Beleuchtung, etwa mit einer OP-Lampe, führt häufig zur Überstrahlung der Bilder. In diesem Fall sollte man gegebenenfalls einen Fotoschirm verwenden.
Für den Eingriff selbst sollte man wegen der Brandgefahr beim Kontakt mit dem Laser keine Papierabdeckung verwenden, sondern Stoff, der bei Bedarf zusätzlich angefeuchtet wird. Bei Verwendung von alkoholischen Antiseptika muss man vor Beginn des Eingriffs entsprechend abwarten, sonst droht die Gefahr der Verpuffung.
Lagerung
Insbesondere bei Arbeiten im Gesicht oder am Lid muss der Operateur auf eine stabile Lagerung des Patienten achten.
Laserschutz
Die Schutzbrille muss für die verwendete Laserwellenlänge zugelassen sein. Es gibt jedoch Brillen mit Schutzfunktionen für mehrere Wellenlängen. Die Tür muss nach beiden Seiten mit einer Warnlampe gesichert sein. Alle Personen im Laserraum müssen Schutzbrillen tragen. Bei Operationen am Lid trägt der Patient zum Schutz Augenschalen (Eye-Shields).
Durchführung
Vor dem Eingriff muss das zu behandelnde Hautareal mit einem nicht-alkoholischen Mittel desinfiziert werden. Patientinnen sollten vorher unbedingt sämtliches Make-up gründlich entfernen (Es drohen sonst Einsprengungen oder Verbrennungen!). Nun folgen die Einstellung der Behandlungsparameter (Settings), ein Testschuss, die visuelle Kontrolle und gegebenenfalls die endgültige Einstellung, etwas über der wirksamen Schwelle.
Nach der Operation
Nach der Laserexposition sind Kühlung, das Auftragen von Vaseline oder Panthenol beziehungsweise Sulfadiazin-Silbercreme indiziert. Bei großflächiger Anwendung im Gesicht zur Ablation muss eine Therapie mit Cephalosporin oder einem Antibiotikum mit ähnlich breitem Spektrum erfolgen. Bei Herpesanamnese ist eine Therapie mit Famciclovir für mindestens fünf Tage indiziert, außerdem die Applikation von Mupirocin-Nasensalbe. Über die Verwendung von Folien zur geschlossenen Wundbehandlung wurden in der Vergangenheit regelrechte Glaubenskriege geführt: Kritiker monierten die Keimbesiedlung unter der Folie, Befürworter bemängelten bei einer Nachsorge ohne Folie die offenen und nur unzureichend bedeckten Wundflächen. Mittlerweile erwiesen sich beide Methoden als erfolgreich. Wir favorisieren die offene Methode.
Dokumentation
Der Operateur muss genau dokumentieren, welcher Laser eingesetzt wurde. Zu diesen Angaben gehören die Wattzahl, etwa in Joule pro Sekunde (J/s), die Pulslänge in Millisekunden sowie die Spotgröße in Millimeter. Weiterhin muss der Operateur die Wirkung des Lasers dokumentieren (gut, mäßig oder schlecht). Auch Besonderheiten wie Verbrennung, Depigmentierung, Hyperpigmentierung, schlechtes Ansprechen (etwa bei Acrylfarben in Tattoos) gehören zur vollständigen Dokumentation.
Nachbehandlung
Zur Nachbehandlung verwenden wir Vaseline ophthalmicum mit zwei Prozent Hydrocortison, alternativ Sulfadiazincreme für die ersten fünf Tage - allerdings nicht länger, da sonst Milien entstehen können. Im Anschluss an diese Nachbehandlung pflegt der Patient die behandelte Haut mit Panthenol oder einer neutralen Körperlotion.
Der Patient wird angehalten, einen konsequenten Sonnenschutz für mindestens zwei Monate durchzuführen, beispielsweise mit Sonnenmilch mit einem Lichtschutzfaktor von 40 bis 60. Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, morgens als erstes den Sonnenschutz aufzutragen und dann erst Make-up aufzutragen. Nach einer Epilation sollten bis zur Zweitbehandlung rund vier bis acht Wochen verstreichen, da die Haarwachstumszyklen sich je nach Körperregion unterscheiden. Nach Tätowierungen sollte man rund zwei Monate warten, bis keine Farbaufhellung mehr zu beobachten ist.